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Geschenktes Geld für Unternehmen

Tag der Wirtschaft im Festsaal des Wiener Rathaus

Am Tag der Wiener Wirtschaft werden Unternehmer und Gründer im Festsaal des Wiener Rathauses über Förderungen und sonstiges Wirtschaftswissen informiert. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Der Festsaal des Wiener Rathauses ist am späten Mittwochnachmittag gut besucht. Vor den verschiedenen Beratungstischen wird der Schlange der Wartenden immer länger, fast jeder Stuhl vor der Bühne ist besetzt: der nächste Vortrag beginnt in zwei Minuten.

Beim Fördertag der Wiener Wirtschaft bieten unter anderem Fachleute der Wirtschaftsagentur Wien Beratungen an und sprechen über Förderangebote. Die Themen der Kurz-Referate „Standort und Struktur“, „Kreativwirtschaft“, „Forschung“ und „Innovation“.

Der Vortragende Christian Bartik erklärt zunächst, was die Wirtschaftsagentur mit (förderungswürdiger) Kreativwirtschaft meint: Architektur, Design, Kunstmarkt, Mode, Multimedia, Verlagswesen, Musik- und Filmwirtschaft. Ein Grundsatz, der aber für Betriebe quer durch alle Branchen gilt: „Wenn Sie eine Förderung beantragen, muss es sich immer um etwas Neues handeln, um etwas Besonderes. In ihrer routinemäßig laufenden Geschäftstätigkeit können wir Sie nicht unterstützen.“ Auf der einen Seite fördere man Gründer, die maximal ein Jahr alt sind, auf der anderen solche Betriebe, die innovative und kreative Dienstleistungen oder Produkte entwickeln.

Keine Darlehen, sondern „geschenktes Geld“

Der wichtigste Punkt: „Wir geben keine Darlehen, das Geld ist ein Geschenk. Sie müssen nur das machen, was Sie in ihrem Antrag versprochen haben.“ Weiters empfiehlt der Experte, die angebotene Beratung in Anspruch zu nehmen. „Das ist keine Pflicht, aber sie erhöht die Chance auf eine Förderung.“

Den Antrag kann man online einreichen, danach entscheidet eine Expertenjury, ob er angenommen oder abgelehnt wird. Bei einem negativen Bescheid wird eine Nachbesprechung angeboten. „Wir erklären gerne, warum es nichts geworden ist. Vielleicht hilft das, damit es das nächste Mal besser klappt.“

Wird eine Förderung bewilligt, bekommt der Antragsteller eine 50-prozentige Akonto-Zahlung. Als nächsten Schritt wird das Projekt verwirklicht, erst danach fließt der Rest des Geldes.

„Reichen Sie ein, bevor Kosten entstehen“

Experte Walter Paugger spricht über Förderungen zum Thema „Standard und Struktur“. Das Thema ist sehr komplex: „Alleine innerhalb dieses Blocks gibt es acht verschiedene Förderungen.“ Prinzipiell geht es um Produktionsstätten, um An- und Umsiedlung, An- oder Umbau. Auch Nahversorgung ist ein wichtiger Punkt, so stehen Mittel für Geschäftslokale zur Verfügung, die seit mehr als einem Jahr leer stehen.

Bei manchen Punkten ist vielen Unternehmern wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass eine Fördermöglichkeit besteht: zum Beispiel bei Messeauftritten von kleineren und mittleren Betrieben, oder für Handwerksbetriebe, die etwas Neues nach Wien bringen. Dieses Produkt/diese Dienstleistung dürfe es in einem anderen Teil der Welt bereits geben, so Paugger: „Nur in Wien muss es neu sein.“

Eines sei besonders wichtig, und zwar bei ALLEN Förderungen: „Reichen Sie ein, bevor Kosten entstehen, nicht erst danach.“

wirtschaftsagentur.at

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